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TÜV Rheinland: In NRW auch samstags praktische Fahrerlaubnisprüfungen

TÜV Rheinland Presse | 20.10.2022

Mehr Prüftermine durch sechsten Prüfungstag / Samstagsprüfungen verringern Wartezeiten bei praktischen Fahrerlaubnisprüfungen / Zahl der Prüferinnen und Prüfer in den letzten Jahren um 33 Prozent aufgestockt / Trotz längerer Prüfdauer werden mehr Prüfungen abgenommen als vor Corona / Rund 15 Prozent der Termine fallen Corona zum Opfer / Starke Nachfrage und steigende Durchfallquote verlängern Wartezeit / www.tuv.com

TÜV Rheinland bietet in Nordrhein-Westfalen zusätzliche Termine für die praktische Fahrerlaubnisprüfung an. Der Samstag wird zum sechsten Prüfungstag. Ab 22. Oktober können Fahrschulen bis auf Weiteres nun auch samstags Termine für Fahrschülerinnen und Fahrschüler buchen. „Durch dieses Zusatzangebot können wir die Wartezeit, die in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens momentan bei sieben bis acht Wochen liegt, nach und nach wieder verkürzen“, sagt Ralf Strunk, verantwortlich für den Bereich Mobilität bei TÜV Rheinland in Deutschland. „Wir starten mit diesem ganztägigen Zusatzangebot am kommenden Samstag im gesamten Gebiet zwischen Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf und Wuppertal. An den folgenden Samstagen werden wir das Angebot ausweiten und auch in den anderen Regionen von NRW einen ganztägigen sechsten Prüfungstag anbieten.“

Samstag wird sechster Prüfungstag

Etwa 30 Fahrprüferinnen und Fahrprüfer von TÜV Rheinland werden an diesem Samstag zum ersten Mal mit Prüflingen und ihren Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern zu praktischen Führerscheinprüfungen unterwegs sein und dabei über 200 Prüfungen abnehmen. Durch die Mehrarbeit der Fahrprüferinnen und Fahrprüfer wird es überhaupt erst möglich, dass künftig auch Samstage zu Prüfungstagen werden und somit Fahrschulen mehr Termine erhalten können. „Genauso wie viele andere Branchen sind auch wir erheblich von den langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen“, erklärt Steffen Mißbach, Leiter der technischen Prüfstellen bei TÜV Rheinland. „Wir haben schon im ersten Lockdown auf die veränderte Lage reagiert und seitdem die Zahl unserer Fahrprüferinnen und Fahrprüfer aufgestockt und auch Ruheständler zusätzlich eingesetzt.“

Nach wie vor deutlich höhere Ausfallquote durch Corona

Im November 2021 wurde zwar die epidemische Lage in Deutschland für beendet erklärt. Aber die durch zwei Lockdowns und hohe Infektionszahlen entstandene Bugwelle bei den Führerscheinprüfungen ist bis heute nicht verschwunden. Im Gegenteil: Die erneut starke Zunahme der Corona-Erkrankungen schlägt sich nach wie vor auf die Terminabsagen bei den Fahrerlaubnisprüfungen nieder. „Die Ausfallquote liegt bei 15 Prozent und damit etwa 10 Prozent über der Quote normaler Jahre. In absoluten Zahlen ausgedrückt heißt das: Auf Grund von Corona-Erkrankungen mussten dieses Jahr in NRW bereits rund 11.000 praktische Fahrerlaubnisprüfungen kurzfristig abgesagt und neu terminiert werden. Das betrifft Ausfälle von Fahrprüferinnen und Fahrprüfern, von Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern sowie Fahrschülerinnen und Fahrschülern“, erklärt Ralf Strunk.

Bisher 2022 mehr Prüfungen abgenommen als jemals zuvor

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen und einer stetig steigenden Zahl von Durchfallern konnten Prüferinnen und Prüfer von TÜV Rheinland von Januar bis Ende September 2022 erheblich mehr praktische Fahrerlaubnisprüfungen fahren, als jemals zuvor in diesem Zeitraum: Konkret waren es in NRW 114.467 im Vergleich zu 109.103 praktischen Fahrprüfungen im bislang stärksten Jahr 2019 der Vor-Corona-Zeit. Das ist ein Plus von 5%. „Beide Jahre unterscheiden sich gleich in mehrfacher Hinsicht. 2019 gab es noch kein Corona und weniger krankheitsbedingte Absagen. Das heißt: Unter gleichen Gegebenheiten läge die Zahl der in diesem Jahr bereits absolvierten Fahrerlaubnisprüfungen deutlich höher“, erklärt Ralf Strunk, verantwortlich für Fahrerlaubnisprüfungen bei TÜV Rheinland. Tatsächlich verbirgt sich hinter den absoluten Zahlen der Jahre 2019 und 2022 jedoch noch weit mehr. Seit 1. Januar 2021 ist für die einzelne Fahrprüfung eine Dauer von 55 Minuten vorgeschrieben. Das sind 10 Minuten mehr als in den Jahren davor. Die Folge: Während ein Prüfer oder eine Prüferin früher 11 Fahrprüfungen am Tag abnehmen konnte, sind heute durch die verlängerte Prüfzeit nur noch 9 Prüfungen am Tag möglich.

„Diese Daten belegen, dass es uns durch verstärkten Personaleinsatz gelungen ist, diese hohe Zahl an praktischen Fahrerlaubnisprüfungen zu erreichen. Der Samstag als sechster Prüfungstag wird dabei für zusätzlichen Schub sorgen, um wieder die von uns angestrebten und auch in der Vergangenheit üblichen drei Wochen Vorlaufzeit zu erreichen“, erklärt Ralf Strunk.

Zahl der Fahrprüferinnen und -prüfer wurde um 33 Prozent aufgestockt

Um dahin zu kommen, wird die Zahl der Fahrerlaubnisprüferinnen und -prüfer durch interne Umbesetzungen weiterhin aufgestockt. Die Unterstützung kommt unter anderem von Mitarbeitenden, die ansonsten im Bereich der Hauptuntersuchungen an Fahrzeugen eingesetzt sind. „Da der Beruf spezielle Anforderungen voraussetzt, ist es wie in vielen hoch qualifizierten Berufen in Deutschland schwierig, extern neue Mitarbeitende zu gewinnen“, erklärt Steffen Mißbach. „Daher investieren wir schon seit Jahren verstärkt in die Gewinnung und Ausbildung weiterer eigener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt uns dabei durch Gewährung von verkürzten Ausbildungszeiten für Fahrprüfer im Rahmen der gesetzlichen Regelungen.“

Fahrschulen buchen mehr Termine als tatsächlich benötigt

Unabhängig von den Corona-Folgen sorgen die stark gestiegene Nachfrage, die unter anderem auf Umschreiber mit einem ausländischen Führerschein zurückgeht, sowie immer mehr Durchfaller für inzwischen deutlich längere Wartezeiten auf einen Termin bei den praktischen Fahrerlaubnisprüfungen. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass von Fahrschulen beträchtlich mehr Termine „auf Vorrat“ gebucht werden, als sie letztlich benötigen. Zum Teil liegt die Rückgabequote dieser bereits bestätigten, dann jedoch nicht benötigten Prüfungstermine bei über 50 Prozent. „Da die Rückgabe oft sehr kurzfristig erfolgt, geht ein großer Teil dieser Termine regelmäßig verloren, weil sie sich nicht mehr anderweitig disponieren lassen. Das trägt ebenfalls erheblich zu den verlängerten Wartezeiten bei den praktischen Fahrerlaubnisprüfungen bei“, sagt Ralf Strunk.

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